nach Ludwig Tieck.
Das Projekt „Delirious Jena“ startet als subjektiver Trip in der Armut von Ludwigs Tiecks Novelle „Des Lebens Überfluss“ und verirrt sich in der Idee einer reichen Welt hinter dem Hunger.
Text/Regie: Hannes Weiler
Bühne: Florian Dietrich
Kostüme: Lena Hiebel
Dramaturgie: Friederike Weidner
"In einem der härtesten Winter war gegen Ende des Februar ein sonderbarer Tumult gewesen, über dessen Entstehung, Fortgang und Beruhigung die seltsamsten und widersprechendsten Gerüchte in der Residenz umliefen.
Bald hieß es, ein Verräter und Rebell sei entdeckt und von der Polizei aufgehoben worden, bald, ein Gottesleugner, der, mit anderen Atheisten verbrüdert, das Christentum mit seiner Wurzel ausrotten wollte. Ein politischer Schuhmacher wollte wissen, der Verhaftete sei ein Emissär, der als das Haupt vieler geheimen Gesellschaften mit allen Revolutionsmännern Europas in innigster Verbindung stehe, und es sei nahe daran, dass im äußersten Indien eine ungeheure Empörung ausbrechen und sich gleich der Cholera nach Europa herüberwälzen werde...
Soviel war ausgemacht, in einem kleinen Hause hatte es Tumult gegeben, die Polizei war herbeigerufen worden, das Volk hatte gelärmt, angesehene Männer wurden bemerkt, die sich darein mischten, und nach einiger Zeit war alles wieder ruhig, ohne dass man den Zusammenhang begriff."
(Auszug aus "Des Lebens Überfluss" von Ludwig Tieck)
"... Das wäre eine von vielen Überlegungen, die Weilers Projekt generiert. Immer wieder stupst er sein aufmerksames und am Ende begeistertes Publikum auf das, was zwischen Bauboom und Bratwurstbude das Umfeld der Denkfabrik Theaterhaus ausmacht. (...) Ist hungern politisch? Ein Pilotprojekt? Oder nur die alberne Idee Übersatter? Im Theaterhaus gibts erstmal viele Gründe für tosenden Beifall."
Thüringische Landeszeitung vom 17. Februar 2014
Premiere am 14. Februar 2014 im Theaterhaus Jena, um 20.00 Uhr.
Die vorerst letzten Termine: am 28. und 29. Mai, jeweils 20.00 Uhr.
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